Nach der UN-Definition umfasst die Gruppe der „Am wenigsten entwickelten Länder“ 47 Länder, denen aufgrund ihres geringen Entwicklungsniveaus (gemessen am BIP pro Kopf, den Indikatoren zu Humankapital und an wirtschaftlicher Verwundbarkeit) durch die UN das Recht auf eine besondere Förderung zuerkannt wurde (siehe Glossar). Im historischen Verlauf lag die Geburtenziffer (TFR) in den am wenigsten entwickelten Ländern 1950 bei rund 6,5 Kindern je Frau, bis Mitte der 1970er Jahre erhöhte sie sich sogar noch weiter auf 6,8. Seit dieser Zeit gibt es einen allmähliche Rückgang der TFR in dieser Ländergruppe, allerdings liegt das Geburtenniveau auch heute mit rund 4,0 Kindern je Frau immer noch erheblich höher als in den Industrie- oder den anderen Entwicklungsländern.

Bis zum Ende dieses Jahrhunderts geht die UN-Bevölkerungsabteilung von einer Annäherung der TFR in Richtung des Bestanderhaltungsniveaus von 2,1 Kindern je Frau aus. Die Lebenserwartung bei Geburt stieg in den am wenigsten entwickelten Ländern seit Beginn des Betrachtungszeitraums kontinuierlich an. Aufgrund der sehr hohen Säuglings-, Kinder- und Müttersterblichkeit lag sie 1950 noch auf einem sehr niedrigen Niveau von rund 36 Jahren. Heute können die in diesen Ländern geborenen Kinder im Durchschnitt mit einer Lebenserwartung von rund 65 Jahren rechnen. Bis zum Ende dieses Jahrhunderts geht die UN von einem erheblichen Zuwachs um weitere rund 13 Jahre bei der Lebenserwartung in den am wenigsten entwickelten Ländern aus und unterstellt damit eine Verringerung der Unterschiede zu den anderen Ländergruppen.